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Der Heiratsantrag

Inge Wrobel - 12.06.2005

Der Heiratsantrag

Der Max, der war ein smarter Mann
„Hansdampf in allen Gassen"
er machte alle Frauen an
er konnte es nicht lassen.

Nun, er verfügte über Charme,
das kann man nicht bestreiten.
So manche lag ihm schnell im Arm,
im Bettchen auch beizeiten.

Dann sah der Max die Rosmarie
da war’s um ihn geschehen
solch schönes Weib hatt’ er noch nie,
wollt’ nur mit ihr noch gehen.

Doch Rosmarie das schöne Kind
war anfangs etwas spröde.
„Läßt er mich sitzen“, dachte sie,
„bin ich nachher die Blöde.“

Sie zierte sich so lang, bis Max –
ganz krank schon vom Geschmachte –
ohn’ lang zu denken und ganz stracks
ihr einen Antrag machte.

Er wollt’ mit ihr vor's Standesamt
das Ja-Wort wollt’ er geben
und endlich, wenn auch sie entflammt,
im siebten Himmel schweben.

Gesagt, getan: er fragte sie
und sie, sie sagte „ja“.
Da fiel er vor ihr auf die Knie
und jetzt schien alles klar.

Nach erster, wilder Liebesnacht
bekam der Max schon Zweifel
und fragt’ sich „was hab ich gemacht?
Mein Leben ist beim Teufel!“

„Jetzt gibt es nur die Eine noch,
die Andern sind verboten.
Das ist, als wenn ich täglich koch’
dieselben Erbsenschoten.“

Jetzt hatte er die ganze Kuh
obwohl er Milch nur wollte.
Es ließ dem Maxe keine Ruh’,
was er nun machen sollte.

Ein Teuflein gab ihm einen Rat –
schon hellt sich Maxens Miene –
er schreitet zügig gleich zur Tat,
raus aus der Hochzeits-Schiene:

Quatscht jede schöne Frau nun an,
gesteht ihr seine Liebe
und sagt, er wollt’ sie freien dann,
wenn sie’s nur mit ihm triebe.

Die Eine lacht, die And’re schreit,
die Nächste will es wissen,
ruft „Mäxchen, ja, ich bin bereit!“
fängt an, ihn abzuküssen.

In Windeseile spricht sich rum,
was in den Max gefahren,
die Lästermäuler sind nicht stumm –
sie kennen Max seit Jahren.

So trifft die Kunde Rosmarie.
Sie kann es erst nicht fassen,
doch als sie merkt, der nimmt sie nie,
beginnt sie, ihn zu hassen.

. . .

Max geht in eine and’re Stadt
weil hier ihn alle kennen
und kein Weib mehr Vertrauen hat –
er muß alleine pennen.


Und die Moral von der Geschicht’?
Sowas wie Max, das tut man nicht!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 13.07.2005
Kategorie: Humor

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