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Selbstmitleid

Inge Wrobel - 20.07.2006

Selbstmitleid


Ganz unerwartet öffnen sich die Erden,
kriecht es aus Tiefen, die nicht ausgelotet,
löst sich aus Schnüren, die noch eng verknotet
und drängt ans Licht, um dort besiegt zu werden:

das Mitleid, das ich lang mir nicht gestattet.
Das grobe Salz der ungeweinten Tränen,
die konzentrierte Dichte alles Sehnen,
im Kerker meiner Seele längst ermattet.

Und es ergießt sich, öffnet alle Schleusen
mit neuer Kraft – als wolle es beweisen,
dass niemals tot ist, was nicht ausgereift.

Es muss mir wert sein, dieses auszuleben;
ich will zur Stufe der Erkenntnis heben,
dass auch der eigne Trost die Seele streift.



© Inge Wrobel 20.07.2006





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 20.07.2006
Kategorie: Nachdenkliches

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