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Berliner StattPläne - Akazienstraße (Schöneberg)

Gabyi - 2004

Akazienstraße - Schöneberg

An einem sonnigen Vormittag im Mai tänzelte sie leichtfüßig beschwingt durch die kleine Grünanlage, an der Kirche vorbei, in Richtung Akazienstraße.
Inmitten tosenden Großstadtgetümmels hatte sich hier eine kleine Straße den alten Charme des unverwechselbaren altberliner Flairs erhalten - bis hinein ins dritte Jahrtausend. Von Akazien und Robinien gesäumt verbindet sie die Grunewaldstraße mit der Hauptstraße. An der Ecke zur Grunewaldstraße steht die Apostel-Paulus-Kirche und eine Currywurst-Bude, zur Linken prangt ein wilhelminischer Prachtbau.
Sie entdeckte diese Straße, als West-Berlin noch frei war von Schicki-Micki-Ambitionen und der Mauerfall so absurd erschien wie ein Wegfall der Berlinzulage. Ostberlin war noch ein weißer Fleck auf dem Stadtplan und die materiellen Ansprüche an das Leben waren begrenzt wie die ganze Stadt selbst. Es war die Zeit, als sie ihren Liebhaber zum ersten Mal näher in Augenschein nahm. Heute kommt es ihr vor, als wären seitdem Äonen nutzlos verstrichen...


aus "Berliner StattPläne"





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 23.02.2015
Kategorie: Kurzgeschichten

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