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Homo barackiensis - (History)

Gabyi - 2016

"Homo barackiensis"

"Homo barackiensis" nannte eine Frankfurter Tageszeitung die Bewohner der zahlreichen Barackenlager für Flüchtlinge nach dem 2.Weltkrieg. 1966 wurde das letzte Lager geschlossen. 20 Jahre nach Ende des Krieges.
Auch in meiner Heimatstadt gab es solche Notunterkünfte. Dunkelrote Holzbaracken, wo Babys in Schubladen schliefen und Kinder streng rochen. Auch nach Knoblauch, dann wurden sie Zigeuner genannt. Man sagte auch Pollacken zu ihnen, weil sie einen östlichen Akzent sprachen. Sie waren dafür berüchtigt, zu klauen.
Die Lager hießen Luisenlager, Noorlager und Frauenlager. Als das Frauenlager endlich planiert wurde, rutschte meine Patentante dort an der Baustelle im Schlamm aus und brach sich das Bein.
Viele der Flüchtlinge wurden auch zwangsweise in Häuser und Wohnungen - teilweise gegen den Widerstand der Eigner - einquartiert.
Im Haus meines Opas waren zwei schlesische Familien untergebracht. Wir hatten deshalb nur ein Kinderzimmer für uns drei Kinder zur Verfügung.
Als wir dann umzogen, okkupierten schon wieder zwei Flüchtlinge zwei Kinderzimmer. Mein kleiner Bruder musste deswegen auf dem Sofa im Esszimmer schlafen.
Aber dafür hatten wir endlich fließend warmes Wasser und Wasser-WC.

Es fällt mir zunehmend schwer, für Kriege, die andere angezettelt haben, die Rechnung zu begleichen. Auch bin ich es mittlerweile leid, die steuerfinanzierten Umerziehungspraktiken - sprich Propaganda - der Regierung zu akzeptieren.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 02.04.2016
Kategorie: Kurzgeschichten

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