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Bissiger Protest eines harmlosen Vampirs

SergeD. - November 2008

Ach, was mußt' ich jüngst an bösen
Unterstellungen hier lesen!
Eine Warnung an die Frauen,
keine solle mir mehr trauen,
sonst - ließ ein Gedicht sie wissen -
würden sie von mir gebissen.
(Freilich nirgends anders als
lediglich in ihren Hals.)
Denn beim Beißen - hieß infam
dort es - sei ich polygam.
Dabei weiß längst jede schon:
Ich leb' völlig monoton,
lämmchenfromm, bin schüchtern, scheu
und all meinen Musen treu.
(Nehmt ein Beispiel euch, seid züchtig,
Muschen, und nicht eifersüchtig!)

Und wer mich noch besser kennt,
weiß, daß ohne Kukident
kraftvoll weder Nacht noch Tag
zuzubeißen ich vermag.
(Müllers Blutorangensaft
spendet einzig mir noch Kraft.)
Ferner hieß es, ich Vampirus
übertrüge gar ein Virus!
Dabei weiß man doch, daß Schnaps,
Ouzo und Corega-Tabs
hinlänglich desinfizieren!
Also hört euch auf zu zieren,
Mädels, habt ein Herz-, kein Felschen
und gewährt mir euer Hälschen!
Kein Kondom kann dabei reißen:
ich will nur ein bißchen beißen.

Und zum Lohn könnt irgendwann
ihr mit Stolz behaupten dann:
"Dies Gedicht hat, ungelogen,
Sergy einst aus mir gesogen,
nicht sich etwa aus den Fingern!"
Drum fahrt fort, sie zu verringern,
meine Müh' beim Verseschreiben;
laßt das Halsverweigern bleiben!
Hütet euch, wenn ihr schon wollt,
nicht just da, wo ihr nicht sollt:
bei des Dichtergeists Beseelung:
hütet euch vor der Empfehlung,
euch dem Zubiß zu verweigern!
Euren Blutwert wird es steigern,
Mädels, und tut fast nicht weh,
beißt ins Hälschen euch
                                    SergeD.


(gewidmet natürlich dem männlichen Muserich Wilhelm Pusch)





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 05.11.2008
Kategorie: Humor

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