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Der wahre Wolf - Zwei Schäferspielchen

SergeD. - Februar 2011

Der wahre Wolf - Zwei Schäferspielchen


Wolfstarnung I

Ach, dein Fellchen ist so weich und wollig!
Laß mich Löckchen zählen! Wie? Verrückt?
Nur weil mich dein Löckchenvließ entzückt?
Laß mich doch! Ich find' es eben drollig.

Ach, dein Bettchen ist so warm und mollig!
Schade nur, daß Schlafen mir kaum glückt.
Denn das Lämmchen, das ich zähle, drückt
hellwach sich an meine Seite rollig.

Es besteht drauf, daß die ganze Nacht
treu sein guter Hirte bei ihm wacht,
schwindelt, daß es Angst vor Wölfen habe.

Wer der wahre Wolf ist, spürt der Knabe
bald jedoch an seinem Hirtenstabe ...
Wolf im Lammfell! Hätt' man das gedacht?!



Wolfstarnung II

Wohl dem Lämmchen, das ein guter Hirte
treulich hütet, streichelt, hegt und pflegt -
selbst noch abends, wenn sich's schlafen legt:
Was sein Lockenköpfchen tags verwirrte,

der Hornissenschwarm, der näherschwirrte,
kurz: worüber sich's auch aufgeregt,
all das wird mit Küssen weggefegt,
wenn's der Hirte an sein Bettchen schirrte.

Wohlgeborgen liegt es nun im Ställchen
und der Hirte spielt mit seinem Fellchen …
Doch auf dieser Welt ist nichts gewiß!

Plötzlich macht erschrocken Lämmchen "Mäh!",
denn statt Hirtenküssen spürt es jäh
Isegrims heißhungrig-sanften Biß.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 07.02.2011
Kategorie: Erotik

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