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Der müde Dichter

SergeD. - August 2014

Es duftet noch ein wenig nach Kamille.
Das Teeglas auf dem Nachttisch ist halbleer.
Daneben liegen Schreibblock, Stift und Brille;
im Bett der alte Dichter. Schlummert er?

Träumt von der Jugend, als sein Schaffenswille
ihn wachhielt? Ach, wie lange ist das her!
Heut' herrscht in seiner Dichterklause Stille.
Die Muse wich von ihm und kommt nicht mehr.

Zwei Bücher immerhin steh'n im Regal,
gefüllt mit seinen Versen, die einmal
so sicher und pointiert ins Schwarze trafen ...

Alt sein und leer ist eine bitt're Pille –
nicht nur für einen Dichter. Laßt ihn schlafen!
Der Rest, wie Hamlet sterbend sagt, ist Stille.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 31.08.2014
Kategorie: Trauriges

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