Metrik-Etüde

Metrik-Etüde

(Sonettpoetologische Überlegungen III)


Oder einfach am Rhythmus was drehn?
Anapäste statt Jamben verwenden?
Ob die Leser Gefallen dran fänden?
Eine Möglichkeit wär' es. Mal sehn ...

Daktylen, klassisch-antike, gebrauchen? Hexameter, vierzehn
Zeilen? Der Altphilologe wird sicherlich Beifall mir spenden,
aber der Nicht-Humanist die Lektüre zuvor schon beenden.
Selbst das elegische, ach!, Distichon wird nicht mehr gehn ...

Wie wär's denn, wenn ich zum Alexandriner griff'?
Ein Metrum, gleichfalls alt, jedoch nicht ohne Pfiff!
Und nicht Franzosen bloß, auch Deutsche schrieben's gern.

Du lachst mich langsam aus, Francesco, weil ich zauder?
Francesco, mir kommt ein Gedanke, daß ich schauder:
Vielleicht ist das Sonett als solches unmodern?!