Auf-/zuklappen

Die Nacht hat tausend Ohren

Petra Friedel - Mai 2011

Die Nacht hat tausend Ohren!
Was wispert da im Dunkeln?
Will phosphorn blinzeln, munkeln?
Die Seelen, die verloren,

ich ahne, dass sie lauschen!
Sie flüstern in den Ecken,
wie sie die Nasen recken!
Mein Blut fängt an zu rauschen,

will in den Schläfen pochen.
Oh Himmel! Lass mich eilen,
nicht in den Gassen weilen,
wo Ängste überkochen!

Ich hör’ wen schlurfen, kratzen,
doch niemand kommt gegangen.
Der Spuk hält mich gefangen,
zieht schauerliche Fratzen!

Von draußen, vor den Mauern,
hör ich die Eule schreien,
vom Ird’schen sich befreien.
Mit eisigkalten Schauern

tanzt mir was auf dem Rücken,
will stöhnend nach mir greifen!
Mich würgen, schütteln, schleifen!
Es sucht mich zu erdrücken!

Die Nacht hat tausend Augen!
Es glüht wie heiße Kohlen,
will mich verzehren, holen!
Will lüstern an mir saugen!

Oh, endlich! Klappt das Türchen,
schnappt heimisch-lieb ins Schlösschen.
Noch schnell zum Stall das Rösschen!
Es war nur ein Vampirchen!

Zu Haus, im sich’ren Hafen,
hängt Knoblauch vor dem Fenster:
da fürcht’ ich nicht Gespenster,
kann selig schlummernd schlafen!

Es müffelt halt ein bisschen.
Was soll’s, die aus den Gruften,
die werden sich verduften!
Gut’s Nächtle! Ohne Küsschen!

:o)





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 24.05.2011
Kategorie: Mystisches & Unheimliches

Link zum Gedicht

Das Reimlexikon der Lyrikecke

Träumst Du davon selbst eigene Gedichte, Song-Texte oder Raps zu verfassen, aber Dir fallen keine passenden Reime ein?

Das Reimlexikon der Lyrikecke hilft Dir beim Reimen - schnell und kostenlos.


Theorie des Schreibens


Lyrikecke bei Facebook
Lyrikecke bei Facebook