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Geistliches

Petra Friedel - September 2012

Was regt sich, was bewegt sich da,
was raschelt in den Bäumen?
Was pustet mir ein Mandala,
lässt mich von Geistern träumen?

Der Himmel lacht, die Sonne strahlt:
Nun auf, es hilft kein Bangen!
Jetzt wird mit Zinseszins bezahlt:
das Ding, das will ich fangen!

Im Apfelbaum, da hat es heut‘
bevor ich kam gesessen!
Hat alle Äpfelchen verstreut,
nur eins hat es vergessen!

Das schaukelt wild und lacht mich an
und plumpst vergnügt zur Erde.
„Du Frechdachs Geist bist schuld daran!
Na warte nur, ich werde

dich jagen, haschen, freches Ding!
Nun spring, ich werd‘ dich kriegen!
Ein jedes Geistlein ich noch fing!“
Da fängt es an zu fliegen,

stubst fröhlich die Kastanien an,
dass sie zur Erde fallen!
Und saust in Windeseile dann
zur Wiese: dort gefallen

ihm all die hübschen Gräser wohl,
es wuselt sich durchs Grüne
und wispert: „Dummes Ding, ich hol‘
dich heute! Dumme Trine,

schau her, jetzt geht es, fix und husch,
zum Zaun, dort an der Hecke!
Dann saus‘ ich zum Holunderbusch,
weil ich mich gern verstecke!

Noch eh‘ du dich versehen hast,
da fang ich an zu schmeißen
mit Eicheln! Und des Hutes Last
will ich vom Kopf dir reißen!“

Es regt sich was, bewegt sich was!
Das Ding hat mich gefangen!
Und hat, zur Freude und zum Spaß,
bald an mir drangehangen:

in meinen Kleidern, meinen Schuh’n,
und auch in meinen Haaren!
Solch süßen Geist, den will ich mir
solang‘ ich kann bewahren!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 19.09.2012
Kategorie: Tagebuch

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