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Die Welt steht still, ich drehe mich

Petra Friedel - Januar 2017

Die Welt steht still, ich drehe mich.
Wie ist sie schön und jugendlich!
Der Amsel schönstes Lied erklingt,
steigt auf ins Himmelsblau, durchdringt
die hohen Wolken, die wie Feen
vom Wind gejagt, grazil sich dreh‘n,
in weiße Schäfchen sich verwandeln
und watteweich mit Licht verbandeln -
die Welt steht still, ich drehe mich:
Wie ist sie schön und jugendlich!

Die Welt steht still, ich drehe mich.
Was ist sie eisig: widerlich!
Die Amsel klagt ein leises Lied,
das matt zum grauen Himmel flieht.
Im Grün der Tannen trauert Zeit,
zum Überlebenskampf bereit.
Der Tag, mit erstem fahlem Schein,
schleicht in Erinnerung sich ein -
die Welt steht still, ich drehe mich.
Was ist sie kalt und widerlich!

Die Welt steht still, ich drehe mich.
Mal lacht sie mir, dann wieder nicht -
hat tausend ärgerliche Falten
und alles bleibt gehabt, beim Alten.
Doch es beruhigt, dass ich weiß:
die Amsel singt mit großem Fleiß
an jedem Tag. Und wenn ich will,
bleibt sie nicht steh‘n, nur manchmal still!
D‘rum dreh ich mich, bin unbeschwert:
Du, Welt, bist schön und lebenswert!


Ein herzliches Dankeschön an Jens für die Inspiration!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 30.01.2017
Kategorie: Nachdenkliches

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