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schwarzer schnee

dervogt - 2002

von des himmels höh
rieselt der schnee
direkt in mein gesicht.

tanzende flocken
die leise frohlocken
ihre sprache verstehe ich nicht.


und liegst du darnieder
in den bergen ganz bieder
ich liebe dein prachtvolles weiß.

in der stille der gipfel
auf tannenasts wipfel
einfach schön wie jeder weiß.

doch gestern sah ich dich schwarz.

ich erschrak wollts nicht glauben
doch meine augen die taugen
recht gut noch um dich zu sehen.

um dein schwarz das du trägst
als zeichen der trauer
als mahnung zu verstehn.


sah dich schon lila in der ukraine
in der farbe gebleichter gebeine
neben atommailern liegen.

sah dich auf den anden
wo sich pfade nur wanden
und sherpas sich an dir laben.

sah dich gelbgrün und rosa
es sträubt sich die posa
beim anblick des schwarzen belags

und das schwarz macht mir angst
wo du als schnee doch anfangst
als erster auf erden zu sterben.

das klima erwärmt sich total
und keiner erbarmt sich global
wirds dich in zukunft noch geben?

schwarzer schnee ~ machst mich traurig
dein anblick ist schaurig
ich frage dich wie du dich fühlst.

wie schön war dein weiß
als mir beim schilauf so heiß
du die bebenden lippen mir kühltest.

und heute dein schwarz,
ob im taunus - im harz
oder der heimat der berge.

es macht mir bang
und nicht mehr lang
so sagt mir mein gefühl

ist kälte ein fremdwort
an jedem gemäßigtem ort
das neue klimareizwort: s´ ist schwül.

schwarzer schnee gib mir hoffung
trotz all meiner ahnung
laß die welt nicht untergehn

und wenn doch, dann laß mich
zumindest ~ als denkender mensch~
verursachende ursachen verstehn.


((¯`• •´¯))





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 18.12.2002
Kategorie: Hoffnung

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