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ich, enttäuscht?

dervogt - 2010

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immer häufiger
führe ich bewußt
ein intensives gespräch
mit meiner selbstkritik
nichts schönes höre ich da
nichts aufregendes
im positiven sinne
nichts weltbewegendes
wie ich immer coram publico behaupte
nichts im sinne von gut
nichts im sinne von super
nichts im sinne von cool
nichts im sinne von geil,
aber als versager
sagt sie
sei ich spitze.

doch unlängst
ich glaube dienstags war es
oder am freitag
ja, ich denke es war freitag
hat sie -
ja meine selbstkritik-
sich selbst übertroffen
mit folgender aussage nämlich:

ich hätte meinem leben bis dato
die chance gegeben,
aus mir etwas zu machen,
und sei jetzt enttäuscht .. .
ich unterbreche meine selbstkritik:
ich - enttäuscht ??
ich schreie
ich schreie - wie von sinnen-
und möchte mich in meiner verzweiflung
auf die faule haut legen
doch die ist scheints
grade einkaufen

ich schreie abermals
wie ich sonst nur nachts
unter brücken schreie,
niemand da
nicht mal mein selbstbewußtsein:
das ist im keller
grade
wein holen



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Über das Gedicht

Veröffentlicht: 07.10.2010
Kategorie: Philosophisches & Tiefgründiges

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