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cyberlove macht krank

dervogt - 1.2.2003

cybersüßes wesen
bist du mal real gewesen?

strebte mal entschieden hin zu dir
doch du entzogst dich mir

in eine entfernte welt
ist es wegen macht und geld?
ist es weil ich dir nichts bieten kann
als eben nur den mann im mann

für wochen, monate kein zeichen
elektronische briefe und dergleichen
hast scheinbar besseres zu tun
doch ich denk an dich, ohne zu ruhn

wen interessierts daß ich sensibel
bin und künstlerisch begabt
zugegeben: nicht mehr ganz jung,
etwas ergraut - betagt.

ist es die cyberwelt die seltsam blüten trägt
daß jeder gern für sich alleine lebt?
ist es die liebe zu nem andern
die dich läßt so von mir wandern?

statt zu mir - in reale arme
spürst du denn nicht meine wärme
die ich dir schenken will -
doch dein mund bleibt still

schickst mir erotische prosa dann und wann
weckst in mir gekonnt den mann
wofür? schön könnte es wohl sein-
indes - ich bleib allein


ich mich des öftern schon mal frug
ist virtuell denn echt genug?
für mich kann dieses cyberleben
dich nicht ersetzen eben

ich muß dich riechen, spüren, dann
erst fühle ich als mann
durch dieses haut-an-haut-erleben
es ist ne aufgabe in unserm leben

füreinander dazusein
nicht nur cyber - nicht nur reim
wirklich wahrhaftig und real
denn dann wird dieses jammertal

erträglich werden für unser sein
du liebst mich und ich bin dein

und später frägst du mich:
wie hieß der blödsinn schnell?
und ich sags dir - virtuell

Kopieren ohne Zustimmung von dervogt untersagt!




Über das Gedicht

Veröffentlicht: 02.02.2003
Kategorie: Cyberlove

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