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vogt, der ritter und die maid

dervogt - 2011

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laß mich dich wecken,
oh geliebtes wesen,
wecken mit daunenfederkielen,
säbelrasseln,
dich in ketten legen,
trunken noch des schlafes
fesseln,
knebeln
und liebevoll befreien,
wenns an der zeit denn ist,
du mein alles

sprach er leise,
er, der heut´ wie immer
in seiner kampfeskleidung schlief
gelockert bloß den dolch
und auch das schwert
am breiten ledergürtel
doch etwas war heut anders
ganz anders wohl als sonst
wenn er im feld stand,
kampfgetümmelnd
seinen mann stand
für kaiser, volk und vaterland
anders,
ganz anders,
weil seine braut in seinem arm lag
alabastergleich ihr antlitz,
milchweiß,
wunderschön und makellos,
engelsgleich wohl,
ihr atem ruhig,
bei jedem atemzug
den busen wogend
wie schön du bist
sprach er leis
nach vorn gebeugt
nah an ihr ohr
sorgsam
sie nicht wecken wollend
hinter der hecke
nah am hain
läßt sich´s vortrefflich lieben
so denn die liebste ist zur hand
und mann nicht grade kämpft
in fernem land

dacht´ er bei sich
und hielt seine maid noch sanfter
um ihr zu gönnen
den wohlverdienten schönheitsschlaf
nach dieser ihrer wilden nacht
kann sein daß der erste sonnenstrahl sie weckte
kann sein daß nicht allzu ritterliches anstandhaftes
in jenem ritter steckte
eines ist jedoch mit brief und siegel überliefert
und im familienbuche eingetragen
die beiden haben zur erhaltung
des stammes der vogte beigetragen

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Über das Gedicht

Veröffentlicht: 04.05.2011
Kategorie: Liebe & Zuneigung

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