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Nachdenk

Rostock lieben lernen

dervogt - 2003

du kannst Rostock nichts abgewinnen...?

dann stell dich bei windstille in warnemünde auf die westmole. geh bewußt die 500 meter bis ans ende zur leuchtbake - schau hinaus auf die see, schließ die augen bis auf winzige sehschlitze, leg beide hände an dein gesicht - spür dich wieder mal selbst und genieße sie - deine ostsee.
schau genau, dann siehst du die küste in ihrem verlauf von rosenort im osten bis hinter stolteraa im westen. welch ein genuß!

du kannst Rostock nichts abgewinnen...?

dann setzt dich im zeitigen frühjahr an den breitling, das mündungsbecken des warnow, genieße das sprießende gras, und mit etwas glück gesellen sich schillernde schwarze gesellen im federkleid zu dir, die dem fluß seinen namen gaben. der andere oder eine mitgebrachte brotkrumen kann dabei ganz nützlich sein.
blicke den flußlauf hinauf und rieche......rieche nochmal, halte die nase in den wind und rieche..... und mit etwas fantasie riechst du die düfte der mädchen, die zwei handbreit nördlich von parchim an der quelle des flußes ihre laute schlagen.

du kannst Rostock nichts abgewinnen...?

schade - sehr schade - denn mit etwas glück und träumereien, könnten wir einander begegnen, wenn du auf der mittelmole entlangschlenderst, vorbei am alten fährhafen, vorbei am bahnhof und den marinas. etwa in höhe der drehbaren bahnhofsbrücke befindet sich mein ehemaliges zuhause, mein amtssitz, das vogteigebäude, das ich nie vollends verlassen habe. der historische sitz der Rostocker stadtverwaltung in warnemünde.

also - träume nicht - lebe - liebe -
und laß Rostock dich für sich gewinnen.

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Über das Gedicht

Veröffentlicht: 03.02.2003
Kategorie: Nachdenkliches

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