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toter mohn

dervogt - 2009

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der rote mohn ist längst verblüht
gleissendes sonnenlicht
die haut wirkt wie verbrüht
rot
doch darunter grau
irgendwie
tot
siehst du mich an
nein
durch mich durch
nimmst mich nicht wahr
als hätte der mohn
dein ich zerstört
der rote mohn
ist längst verblüht
seine kapseln geöffnet
gewaltsam
zerstört
zermalmt wohl und geraucht
abgestiegen in die halle
am siebten tage auferstanden
und gebeichtet
mit ´nem blick nach oben,
wohl zu mir

roter mohn
du gehst so stille
aschfahl unter verbranntem pergament
tief liegen deine augen
trotz hohem anspruch
der als einziges dir blieb

roter mohn
ich muß mich wenden
ab
und zu
nein
nicht um nicht
von deiner glut zerstört zu werden-
nein!
sondern
aus reinem selbsterhaltungstrieb:
mir wird übel
denn aus deiner hirnkapsel
tritt graue masse aus
schillerndes gallert,
wie durch ein sieb


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Über das Gedicht

Veröffentlicht: 20.07.2009
Kategorie: Nachdenkliches

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