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pulli

dervogt - 2003

imma wenn da regen foit -
wirds draussen auf da gossen koid -
und mei schickes summagwaund -
bleibt am hoken an der waund-
und i ziach au den dicken pulli-
den ma gstrickt hot erscht die ulli -
oder woas die astrid oder goa frau bertalan,
na gut - ich zieh amoi den pulli an,
nanu? das wärmwerk kratzt gewaltig aber
auf meinem sensiblen lux-kadaver
ich denk mir, egal wers gstrickt hot:
mädel !
das wollwerk hier is steif wie´n brettl
das kann weder alpaca noch a lama sein,
ka spur von soft - ka spur von fein
es greift sich an so in der tat
wie abgespulter knäu´l - spagat
wie der, den ich zum packelmachen nahm
als die post noch regelmäßig kam.

tja so ändern sich die zeiten
gibts keine schaf´mehr auf den weiden..?
vermutlich in den niederlanden
kommen die beim schafezählen abhanden
oder beim traumlandsender voxen
tun sie aufeinander hopsen
und gehen so beim telenasenbohren
für die wollproduktion verloren.

und was bleibt uns,den konsumenten?
geteert mit federn von a poa enten
oder : gestrickter strick
macht mich jetzt schick
und für mein hemd und für mei hauben
mußten elf polyester daran glauben
hauchten ihr leben für mich aus
des mocht mich traurig -
die g´schicht is aus!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 01.06.2003
Kategorie: Mundart

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