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leben als zeitvertreib

dervogt - 2006

°

wie haben wir uns doch
die zeit vertrieben
früher
als zeit
uns noch nicht
inbegriff von
flüchtig ward
in jungen jahren
unser´s seins,
vertrieben,
ja so scheint es
haben wir die zeit

um nun zeitlos
tag für tag
tagein, tagaus
gramgebeugt
weil nachts wieder mal
schlaflos
unserm ende
zuzuwanken

was bleibt uns
wenn uns schon
des käutzchens schrei
des nachts erschaudern läßt
ob des gewissens,
das schlecht und täglich schlechter
fühlt sich im gehirnesbrei
und der flüchtigen gedanken einerlei

bleibt uns tatsächlich
nur die flucht
in zeitvertreib
um zu befriedigen
teils geist, teils leib,
oder sind wir selbst nun
die vertriebenen,
die an halmen stupid
vorübertreiben
ohne auch nur
die hand
nach dieser rettung
je zu recken

ist es die todessehnsucht
die uns treibt
oder bloß neugier,
der entdeckerdrang,
schlimmstenfalls: letzter zeitvertreib
endlich zu schauen
was hinter der biegung
jenes oder nun
dieses flusses
des lebens
auf uns wartet



°





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 21.09.2006
Kategorie: Nachdenkliches

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