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gondoliere des grauens

dervogt - 2004

nebelschwaden ziehen erregt
die kanäle entlang
umklammern die feuchten gemäuer
todesnähe läßt deren odem vermuten

der reisende möchte sich sputen
doch kein fuß setzt vor den andern
keine wege zum wandern

nur die gondel die trotz schwarz
keine trauer trägt -
und wenn dann nur im faulenden holz
sich erregt

der tod steht stolz
als gondoliere verkleidet
winkt am rialto willige menschen heran

seine knochen von grünspan
und moder gebleicht
der riechende vermutet in gerochenem tran

erbrochenes zu erbrochenem treibt
der wasseroberfläche
die spannung schier nehmend
moosgrünes im tiefschwarz bezähmend

blutklumpen hervorwürgend der betrachter
als auswurf der abscheu über eben geseh´nes
der tod steht immer noch achtern

im schatten des campanile
eingenäßt in ertrunkener stille

stehenden fußes die piazetta erreicht
zur säule des theodor schleicht
der reisende oder ein tor

kniet nieder
und betet davor








Über das Gedicht

Veröffentlicht: 13.12.2004
Kategorie: Angst

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