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tropfsteinnaß

dervogt - 2011

stalagtiten gleich
hängt gleichmütig
deiner seele last
antriebslos
und voll des unglücks
tief in dir
in deiner höhle
der höhle deines körpers
mitten in dir
herznah
zwischen deinen
vor gram gebeugten schultern
wie kams dazu
wie konnt es dazu kommen
frägst du mich
mal mehr
mal weniger
benommen
ja wie kams dazu
sinniere ich
daß du heute
wie ein nasser sack
tropfsteinnaß
in deinem leben hängst
dem unglück näher
als der freude
ja
sämtlicher freuden dieser welt
du selbst dir
eisendisziplinig
die sicht auf schönes wohl verstellst
tropfsteinhöhlig
liegen tief
die toten augen
in deinem
einst makellos´ gesicht
gebeugt dein rumpf
schlurfend dein gang
schon mehr als lang
haben deine füße
feminines schuhwerk
nicht gesehn
wo ist das leben hin
das einst in dir pulsierte
die wangen rot
dein gang federnd
selbst auf heels
dein lachen
damals perlend
die stimme glockenhell
deine stimmung selbst
an wintertagen
sommersonnenklar
dein lächeln war bezaubernd
wunderbar
und heute?
heut schwankt die stimmung schnell
von griesgramgrau zu
tropfsteinnaß
ist nur ein kleiner schritt
oft nur ein wort
von hier
nach
dort
wenn ich dir bloß helfen könnte
wenn du dir bloß helfen ließest
wäre mein gewissen
zumindest
wohl erleichtert
doch manchmal denke ich
nein!
ich
so denkst du
hab dein leben
mit meinem helfenden syndrom
auf keinen fall bereichert
du hegst und pflegst dein
tropfsteinnasses dasein
zu tief sind wohl
ablehnung und haß
seelentief in dir gespeichert


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Über das Gedicht

Veröffentlicht: 20.09.2011
Kategorie: Trauriges

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