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schafersatz

dervogt - 2003

sie sagt an der ampel: es is grün
warum bleibst du denn bloß stehn?
und er sagt ihr ganz versunken
du hast heut nach benzin gestunken

da sagt sie scha´f und rutscht noch näher
kein wunder- ich bin ja ´n rasenmäher

ja früher waren das noch zeiten
als noch die schafe auf den weiden
haben kurz das gras ihm abgebissen
und auf seinen ungemähten wiesen

standen sie - mähten ihn an
was war er für ein stolzer mann
herr und züchter einer herde
mittel und punkt hier auf der erde

aber wie es so kommt und unterdessen
sind alle schafe aufgefressen
sogar das allerletzte lamperl
verlor beim spiel er um ein stamperl

schnaps! das war sein letztes wort,
dann fuhr er mit dem mäher fort
in sei´m caddy pickup drinnen
fuhr er mähend jetzt von hinnen

übern berg und unters tal
nach kittsee und edelsthal
römerquelle und im steinbruch
schrieb er schließlich ein gesuch:

in carnuntum
steht ein schaf rum
hat ´ne wolle
wie frau holle
hat ´nen blick wie ´ne lolita
riecht wie ´ne camel ohne filter
sie macht mich an - oh gott erbarm,
wie ein lama unterm arm
möcht mich an schafmilchzitzen laben
darf ich dieses lämmlein haben ?


und aus leithaprodersdorf
waren die gendarmen dort
arme und beine mit zwei achter
gefesselt - und noch immer lacht er

ein irres lachen - schallend laut
bis ihn der gendarm in d´ pappen haut
doch es blieb - weisheit der binsen,
in seinem gesicht das scha´fe grinsen


so ist die geschichte überliefert,
schlußendlich haben´s ihn eingeliefert
hinter gittern - schad um ihn
dort sind ja keine schafe drin´







Über das Gedicht

Veröffentlicht: 11.12.2003
Kategorie: Humor

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