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arm gewordene poesie

dervogt - 2009

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ich habe mich immer,
zeit meines lebens,
weder für ab-
noch für einzigartig gehalten,
obschon mir dies doppelzüngige
unwohlgesonnene
nachsagen wollten,
ja ihrer meinung nach
nachsagen konnten,
mit fug und recht
wie sie sagten,
in ihrer selbstüberschätzung,
ihrer grenzenlosen,
in ihrer egozentrischen
einzigartigkeit.
was aber-
denke ich heute-
als noch-
ja immer noch
unter den lebenden weilender,
was wird sein nach mir:
ich könnte leicht es mir machen,
hinter mir die sintflut herwünschen
oder mich aber sonnen
ja - sonnen und wohlfühlen
beim gedanken,
daß einer oder eine
mir wohlgesonnen sei-
weil in sich gehend
im wahrsten sinn des wortes
beim gedanken an mich,
an meine worte,
an den poeten in mir,
an vogt´sche lyrik,
im idealfall
mich radebrechend zitierend
vor zehn - oder besser vor
tausenden hörenden-
sehenden - oder besser:
verstehenden,
um dann am schluß
am ende also-
ins lautlose nichts
der andächtigkeit diese worten
als samen zu streuen:

die poesie ist ärmer geworden
ohne ihn



°





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 03.11.2009
Kategorie: Nachdenkliches

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