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wenn lamas weinen

dervogt - 2009

°

ich sitze hier
hör den applaus
der andern.
einem andern gilt,
und spür den kopf
des lamas in meinem schoß,
es tröstet mich
obwohl selbst es trost
wohl bräuchte,
traumverloren höre
ich mich sagen:
ich kann es nicht,
ich kann es eben nicht
ich kann ihn nicht
ihn nämlich
nicht schreiben,
meinen roman
der in mir gestorben scheint
als fötus,
einverleibt
statt abgetrieben,
mir innewohnt
und das licht der welt
wohl nie erblicken darf,
weil dieses wohl zugrundegeht
an menschlicher verderbtheit.

das lama hebt den kopf
nur leicht,
eine spur
aus meinem schoß nur,
schaut großen, wundersamen
und doch
verwundert´ auges mich an
und erst jetzt werd ich gewahr,
erkenne ich die tränen,
tränen der trauer
die mein lama trägt als schmuck
tränen die perlen gleichen auf ein haar
als sie über meine,
ja meine
alltagshose rollen

ich weine mit
wenn auch nicht offen,
doch verstohlen


°





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 16.01.2009
Kategorie: Fantasy

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