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mein versuch der entschleunigung

dervogt - 2011

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rolläden
versperren mir
die sicht nach draussen
aber
auch
mein blick
in mein innerstes
zeigt mir
im wahrsten sinn des wortes
ein nichts
bin ich also ein
nichts
das ein niemand
versucht zu verstehen
bin ich ein reisender
ein wartender
der darauf wartet
zu reisen,
zu gehen
bin ich ein
ruhepol
in dieser welt
die tagtäglich tobt
draussen
und vorwärts schnellt
wär die welt eine scheibe
wär längst sie schon gestürzt
das unversum hätt sie geschluckt
und anschließend gefürzt
übelkeit steigt
rasant in mir auf
wenn ich betrachte den erdlebenslauf
ich möchte entschleunigen
aus
stopp
retour
ich sähe gutes
aber ich ernte
bösestes nur
die erde muß fallen
muß straucheln
schreit lauthals der mob
der sich regierung nennt
und agiert als ob
es kein morgen gäbe
ich überrascht meine brauen hebe
ob soviel ignoranz,
der welt letzter tanz.
rolläden versperren auch jenen die sicht
die das schwarz ihrer arbeit
uns verkaufen als licht
da hilft auch
mein versuch der entschleunigung nicht
aber ich bewahre mir eines:
namentlich
mein gesicht


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Über das Gedicht

Veröffentlicht: 13.09.2011
Kategorie: Politik

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