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des ärgers farbe

dervogt - 2010

rot?
keine ahnung was du meinst
meine wangen?
meine beine?
meinen hintern?
meinst du
meinen hintern

sagt sie unverbrämt

ich bitte dich
sagt er
werd nicht unverschämt
so zügellos und vulgär
kannst du nicht
mit jedem
reden


kann ich doch
sagt sie
denn wenn du mit rot
mein gesicht wohl meinst
kann sein daß ich von indianern stamme
ab
und
zu
fühl ich mich auch so
in deiner nähe
am marterpfahl der lustgefühle
um kurz danach
zwischen zwei stühle
gestellt oder gesetzt zu werden
getrennt und abgesondert
von den herden


ach was
unterbricht er sie
mit monotoner stimme
ein herdentier
warst du noch nie
konntest nie dich unterordnen
nicht mal unter mich
nein
nicht mal unter mir
konntest du glücklich werden
also hör mir auf mit
irgendwelchen herden


sagt er
und weiter
ohne pause:
rot
ja das sehe ich
purpur
dunkelrot,
ja dein gesicht
das meinte ich,
rot
des ärgers farbe
steht mir ja gar nicht
aber dir,
blutrot
spiegelt sich
kräftiges feuerrot
im aderlaß,
rot?
ja es steht dir,
denn:
du bist ja
ohnehin seit jahren
viel zu blaß

°
°
°





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 08.11.2010
Kategorie: Nachdenkliches

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