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Eine Handschrift aus dem Stadtarchiv von Verona

SergeD. - 2004

Herzallerliebster Romeo!

Ich sehne mich nach dir ja so,
mein Montague'scher Gigolo,
daß schier ich dran zu sterben droh!

Sag, können wir nicht irgendwo
uns heimlich sehn? Vielleicht im Zoo?
Im Park? Im Fitness-Studio?
Ach, Schatz! Mein Herz brennt lichterloh!

Auch auf die Party kamst du, oh!,
so mutig doch incognito
und nahmst das Riesenrisiko
auf dich, daß man dich rausschmiß roh...!

Ich brauch ja keinen Bungalow:
ein Stall tut's auch, mit weichem Stroh...
Nur halt nicht coram publico -
sonst macht mir Daddy Streß en gros!

Der predigt eh mir - apropos -
von Paris ständig, diesem Floh,
der aussieht wie ein Eskimo!
Mit dem würd' ich bestimmt nie froh!

Denn der hat einfach kein Niveau!
Und das ist doch das A und O:
"Format"! Nicht Quart- noch Folio
hat dieser Typ, sag ich mal so...

Oh sprich, Geliebter: wann und wo
raunst du mir wieder ein Bonmot
ins Ohr, wann flüstern stereo
wir wieder Shakespeare comme il faut?

Ach, ließen uns doch unsre zwo
Familien endlich friedlich ko-
alieren unterm Plüschplumeau!
Statt dessen schrei'n sie Mordio...

Jetzt aber schließt mein Schreibbüro,
brennt auch mein Herz nun feurio
nach deinem knackig-süßen Po
und deinem "Klein-aber-oho" -

denn leider muß dein Julchen,
Geliebter, jetzt ins Schulchen...

Bussiiiii





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 17.08.2004
Kategorie: Liebesbriefe

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