Auf-/zuklappen

Rast

SergeD. - 2004

Ich hab' ihn abgestellt: den Sack, die Bürde,
von meinen müden Schultern endlich, so
als ob ich ihn nie mehr aufnehmen würde;
ein wenig resigniert, doch letztlich froh.

Er wurd' im Lauf der Jahre immer schwerer;
seltsamerweise schien zugleich jedoch
mir auch, er würde stetig inhaltsleerer
und ihn zu schleppen hohle Pflicht nur noch.

Die paar tatsächlich mitsichführenswerten
Erinnerungen wogen leicht, indes
Alltäglichkeiten, Kleinkram ihn beschwerten -
und Ärger, den ich nur zu gern vergeß.

Und trotzdem soll ich mich dazu bequemen -
sonst, heißt es, droh' die Hölle mir zum Schluß -
den alten Sack noch einmal aufzunehmen,
dort hochzuschleppen. Heiß' ich Sisyphus?!

Nun ja, es ist nicht weit mehr bis zum Gipfel...
Schon lichtet sich der einst so düstre Wald -
und stiller wird's: kein Windhauch regt die Wipfel...
Komm, Sack: Es scheint, als ruht' auch ich schon bald!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 28.12.2004
Kategorie: Philosophisches & Tiefgründiges

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