Tröpfchentherapie

Ein Tröpfchen träufle mir, wie einem Kranken,
auf Stirn und Mund: das spült die Falten fort,
die tausend Sorgen eingemeißelt dort.
Ein Tröpfchen auf den Brustkorb auch, den blanken.

Ein Tröpfchen träufle mir in die Gedanken,
das Herz - wie immer er auch heißt, der Ort,
der unerlöst in mir das Zauberwort
ersehnt, den Dornen giftig-spitz umranken.

Ein Tröpfchen sei zu wenig und zu klein? -
Wer weiß? Höhlt stetes Tröpfchen nicht den Stein?
Kein einziges, das ohne Wirkung bliebe.

Ein Tröpfchen nur - denn Kranken unverträglich
sind hohe Dosen - träufle zweimal täglich
herab auf mich: ein Tröpfchen deiner Liebe ...