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Nach dem Fest

SergeD. - Oktober 2005

Vom Haupte nimmt den Blumenkranz der Sänger
und seine Leier stellt er ins Regal:
Das Fest ist aus. Sein Lied erklingt nicht länger,
und Stille, morgenkühl, durchweht den Saal.

Ernüchtert blinzeln bleiche Marmorbüsten,
die reglos dem Gesang verzückt gelauscht,
die eine Nacht lang an den schmerzdurchsüßten
und liebesbitt'ren Weisen sich berauscht.

Das Feuer, das die ganze Nacht lang munter
getanzt zu dem Gesang hat im Kamin,
verglimmt nun müd', und auch der Mond geht unter,
der voller Neugier durch die Fenster schien.

Herabgebrannte Kerzen auf den Tischen,
geleerte Becher und vergoss'nen Wein:
bald wird des Festes Spuren man verwischen,
der Dichter und sein Lied vergessen sein.

Wird jene Leier noch einmal erklingen,
der Sänger wiederkehren irgendwann?
Getrost! Bald werden Lerchen Lieder singen
statt seiner, bricht der neue Morgen an!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 17.10.2005
Kategorie: Trauriges

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