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Waldeinsamkeit

SergeD. - Oktober 2014

Waldeinsamkeit

(im Gedenken an Schwesterchen)


Es kommen keine Klaubholzweiber mehr
auf einen Plausch in einem Ruhepäuschen.
Rotkäppchen pflückt nie wieder Blumensträußchen
im Wald, ist der auch längst von Wölfen leer.

Einsam ist es geworden um mich her.
Kein Kind mehr knuspert, höchstens ein paar Mäuschen,
seit hundert Jahren schon an meinem Häuschen.
Als Hexe hat man's heutzutage schwer.

Schon wieder kreischt die Motorsäge schrill
durchs Unterholz und frißt sich eine Lichtung.
Bald läuft die Autobahn durch meinen Garten.

Worauf noch soll ich hoffen, worauf warten?
Die Märchen sterben aus, wie alle Dichtung.
Und nur ganz alte Kinder weinen still.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 15.10.2014
Kategorie: Trauriges

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