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Der alte Rittersaal

SergeD. - Oktober 2004

Kein Mensch mehr weiß, was in dem Rittersaal
des alten Schlosses, das seit langer Zeit
verfallen nun schon ist, geschah einmal.

Doch schläft zur Mitternacht das Mondlicht fahl
auf der Ruine, hebt Geschäftigkeit
dort wieder an, so heißt's, im Rittersaal.

Dann weht Musik der Wind herab ins Tal:
von Instrumenten, die vergessen weit,
doch die erklungen wohl im Schloß einmal.

Und Zechpokal stößt hell an Zechpokal,
ja selbst das Lachen einer jungen Maid
glaubt man zu hören aus dem Rittersaal.

Zutiefst entsetzlich aber und die Qual
an diesem Spuk ist, wie es plötzlich schreit,
das Weib: in Todesnot - und nur einmal.

Im Narrenhaus hockt, irren Blicks und kahl,
der Herr Student, der voll Verwegenheit
sich nachts einst hingewagt zum Rittersaal -
und nicht mehr sprach seitdem, nicht mehr einmal.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 17.10.2008
Kategorie: Mystisches & Unheimliches

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