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Der Fels

SergeD. - Feb. 2005

Da sitzt er nun: ein alter, kranker Mann
im Rollstuhl, hoffend, daß er sich erhebe
noch einmal. Medizin hält ihn im Schwebe-
zustand im Diesseits fest solang sie kann.

Sein Volk fleht Tag und Nacht den Himmel an,
daß er, auf den sie bauen, weiterlebe,
den letzten Kampf noch nicht verlorengebe.
Doch selbst ein Fels zerbröckelt irgendwann.

Er weiß es, spürt es. Aber was soll werden
aus ihnen, wenn er stirbt? Schon zieht mit Macht
die neue Zeit herauf. Versinkt in Nacht
sein Reich, sein Lehen, wenn er nicht mehr ist?

So kämpft er denn - um eine letzte Frist,
noch Fels zu sein: der Kirchenfels auf Erden.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 02.03.2005
Kategorie: Trauriges

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