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Lykos lyrikos alytos

SergeD. - November 2010

Ganz tief im Wald gibt's eine kleine Lichtung;
dort heult der Wolf den Mond an, wenn er scheint.
Das Heulen klingt erbärmlich, doch er meint,
der Wolf, es sei sonore Herzblutdichtung.

Dem Mond erwächst draus keinerlei Verpflichtung:
er applaudiert nicht, lacht nicht oder weint.
Und selbst der Jäger, sonst des Wolfes Feind,
behelligt ihn nicht während der Verrichtung.

So jedes siebte Jahr einmal verwirrt
ein Rotkäppchen den Wolf, das glaubt, er müsse
zum Prinzen sich verwandeln, wenn's ihn küsse.
Das schließt es aus dem Heulen. Doch es irrt.

Zwei Küsse, drei, erträgt er mit Geduld.
Dann beißt er zu und frißt es. - Selber schuld.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 01.11.2010
Kategorie: Märchen & Fabeln

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