Auf-/zuklappen

Der die Schönheit angeschaut mit Augen

SergeD. - Januar 2006

Der die Schönheit angeschaut mit Augen

(Kontrafaktur zu August von Platens "Tristan")


Der die Schönheit angeschaut mit Augen,
will in diesem Anblick ewig leben,
ewig an dem Anblick satt sich saugen.
Doch ist keinem diese Gunst gegeben,
der die Schönheit angeschaut mit Augen.

Wer im Alter erst erfuhr die Liebe,
hofft vergeblich, daß ein Rückweg offen
in die Jugend, daß sie bei ihm bliebe,
sie, die Schönheit! Nichts mehr hat zu hoffen,
wer im Alter erst erfuhr die Liebe.

Was er wünscht, ist einmal ihm geworden,
einmal! Ach, zu bald ging sie von hinnen;
mag auch ihn die Sehnsucht nach ihr morden.
Schließlich wird er Trost daraus gewinnen:
Was er wünscht, ist einmal ihm geworden.

Mag er jetzt dem Grab entgegenkriechen
und auf Erden hier zu nichts mehr taugen:
Einmal hat - Triumph des Liebessiechen -
er die Schönheit angeschaut mit Augen!
Mag er jetzt dem Grab entgegenkriechen.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 16.01.2006
Kategorie: Philosophisches & Tiefgründiges

Link zum Gedicht

Das Reimlexikon der Lyrikecke

Träumst Du davon selbst eigene Gedichte, Song-Texte oder Raps zu verfassen, aber Dir fallen keine passenden Reime ein?

Das Reimlexikon der Lyrikecke hilft Dir beim Reimen - schnell und kostenlos.


Theorie des Schreibens


Lyrikecke bei Facebook
Lyrikecke bei Facebook