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Leichenschmaus (Friedhofsgedanken IV)

SergeD. - Februar 2011

In dunkler Kleidung und mit ernsten Mienen
sitzt eine Schar von Gästen an den Tischen
im Nebenraum. Die Kellnerin mit frischen
Getränken weiß sehr taktvoll zu bedienen.

Wer wer genau ist - Schwager, Freund, Kusinen -,
weiß von all diesen keiner mehr inzwischen.
Das Sippenblut beginnt sich zu vermischen.
Und die Zentralfigur ist nicht erschienen.

Den einen, der sie alle kannte, haben
soeben die hier sitzen nun, begraben.
Man ißt und trinkt - und will nichts als nachhaus.

Zuletzt drückt ein Kuvert mit Trauerrand
man der, die anrief, still noch in die Hand.
Das Essen hat geschmeckt nach Leichenschmaus.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 23.02.2011
Kategorie: Nachdenkliches

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