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Dabei

SergeD. - 2005

Schon spür' ich: meine Augen werden matt.
Als hätten sie das triste Weltgeschehen,
der Menschen Bosheit, die sie nicht verstehen,
ja selbst den Sonnenumlauf täglich satt.
Dabei hab' ich so viel noch nicht gesehen!


Schon merk' ich, wie die Neugier mich verläßt.
Was nützen alle Philosophenthesen?
Belehrbar ist die Menschheit nie gewesen.
Selbst meine Meinung steht schon ziemlich fest.
Dabei hab' ich so viel noch nicht gelesen!


Schon seh' ich: meine Phantasie wird lahm.
Etwas hat ihr den Witz, das Funkenstieben,
die Fähigkeit zu fliegen ausgetrieben
von früher, wenn den Stift zur Hand ich nahm.
Dabei hab' ich so viel noch nicht geschrieben!


Schon fühl' ich, daß mein Mund nicht gern mehr spricht,
sich nicht mehr gerne äußert ungefragt;
daß schweigend ihm zu lächeln mehr behagt.
Dabei hab' sicher oft genug noch nicht
ich dir, mein Schatz, "Ich liebe dich" gesagt.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 28.05.2005
Kategorie: Nachdenkliches

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