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Schwester

SergeD. - November 2006

Schwester

(zum Gedenken an Schwesterchen)


Bin ich mein altes Outfit leid,
dann färb ich mir mein Haar,
mach keck mir einen Schlitz ins Kleid
und find es wunderbar.

Der Jugend gönnt man anstandslos
Klamotten, aufgeschlitzt
und löchrig, zeigend nackt und bloß
selbst das, worauf sie sitzt.

Altväterliche Landestracht
hat oft ein Dekolleté,
dass jedermann die Landespracht
bis fast zum Gipfel seh!

Und niemand nimmt der Nonne krumm,
dass sie mit Schleier geht.
Den dir man, Schwester, nun - warum,
weiß Gott! - nicht zugesteht.

Wir sind so tolerant, nicht wahr?
Was soll dann das Geläster? -
Mach, was du willst, mit deinem Haar!
Trag weiter Kopftuch, Schwester!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 29.08.2016
Kategorie: Aktuelles & Zeitgeschehen

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