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Nicht nur fürs Abendmahl

SergeD. - Juni 2006

"Laß uns", sagtest du, "bei diesem Wetter
drauß zu Abend essen heut', im Frei'n:
Laden unterm dichten Dach der Blätter
Tisch und Bank so traulich doch uns ein!"

"Gern, doch bin ich ganz noch nicht zu Ende
mit dem Kram hier..." - "Macht nichts!", lachtest du.
"Laß dir Zeit! Ich habe selbst zwei Hände!"
Und so sah ich dir durchs Fenster zu:

sah den Tisch, das Mahl dich zubereiten
wie ein biblisch Patriarchenweib,
sah ein Tuch dich auf den Holztisch breiten,
Scheiben schneiden dick vom frischen Laib,

sah dich Käse und Oliven bringen
und ein Krüglein kühlen Weins zuletzt,
hörte lockend-leises Gläserklingen,
deinen Ruf, ich könne kommen jetzt.

Also trat hinaus ich in den Garten:
Purpurn-golden war der Himmelssaum;
du jedoch standst, wunderbar vom zarten
Abendrot erhellt, beim Lindenbaum,

so als wollte mir der Himmel zeigen
mit des Tages letztem Sonnenstrahl:
Siehe, dieser Engel ist dein Eigen;
danke Gott nicht nur fürs Abendmahl!





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 29.06.2006
Kategorie: Religion & Glauben

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