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Der Pechvogel

SergeD. - Oktober 2017

Rings sehe ich die andern
auf ihrem Lebenspfad
sich Ziel um Ziel erwandern –
ich lauf' im Hamsterrad.

Mir geht es wie dem Hasen,
der nie was andres sah
als lange Igelnasen:
"Ätsch-bätsch, ich bin schon da!"

Ob Richtung Glück ich hetzte,
ob zögerte geschickt:
allzeit war ich der Letzte,
der in die Röhre blickt.

Das Mädchen, das ich liebte,
war heißbegehrt und sprach:
"Geduld! Du bist der siebte
der Herzrangliste nach!"

Den Job, den ich erlernte
und konnt' aus dem Effeff,
mißhandelt 'ne entfernte
Großnichte nun vom Chef.

Um mich zu trösten, schreibe
ich Lyrik, Buch um Buch.
Daß ich drauf sitzenbleibe,
ist klar bei meinem Fluch.

Am Friedhof seh' ich neulich
ein offnes Grab, tret' hin
und will ... Da heult's abscheulich:
"Halt! Hier lieg' ich schon drin!"





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 28.10.2017
Kategorie: Verzweiflung

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