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Das Geheimnis des Schreibers

SergeD. - Mai 2009

Tief nachts: ein Kerzchen brennt auf dem Katheder,
der Schreiber aber fehlt an seinem Platz.
Still ist es nun, verstummt selbst das Gekratz
der eben emsig noch bewegten Feder.

Wachs rinnt. Das Buch liegt offen da und weder
die Zeile ward vollendet noch der Satz.
Des Schreibers großes Lebenswerk, nun hat's
kein Schlußwort - oder weiß, erahnt das jeder?

Weshalb beschloß der Schreiber abzubrechen?
Hat er, des Rätsels Lösung auszusprechen,
das rechte Wort zu finden nicht vermocht?

Still hat er sein Geheimnis mitgenommen -
als wär' ihm die Erleuchtung noch gekommen.
Im letzten Kerzenwachs ertrinkt der Docht.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 15.07.2009
Kategorie: Mystisches & Unheimliches

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