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The One

SergeD. - 2007

Es gibt wohltönendere Männerstimmen,
die strahlend, kraftvoll oder auch verschmust
gekonnt Tonleitern auf- und niederklimmen -
die seine klingt verraucht, wenn nicht verrußt:
als stünd' er auf der Gasse nachts im Regen
und krächzte einer kalten Welt entgegen,
was ihm aus seinem tiefsten Herzen dringt.
Und ich gesteh', daß manchmal Tränen schwimmen
in meinen Augen, wenn sein Rauhhals bluest,
wenn eben - wie nur er! - Joe Cocker singt.


Ich kenn' so einige Verführermaschen:
von machohaft, energisch bis verschmust -
davon kann keine dich mehr überraschen,
auch wenn du mir zuliebe oft so tust.
Doch das ist äuß're Form nur, Nebensache...
Sooft ich aber Liebe mit dir mache,
hoff' ich inbrünstig, daß mir eins gelingt:
nicht oberflächlich nur dich zu vernaschen,
vielmehr dich so zu lieben, wie er bluest,
so abgrundehrlich wie Joe Cocker singt.


Ich hab' so manches Verschen schon geschrieben,
von melancholisch, schwärmend bis verschmust.
Doch eins ist mir bisher versagt geblieben,
eins nicht zu finden in dem Zettelwust:
das angestrebte ideale eine
Gedicht, das so ergreifend tief wie seine
gekrächzten Lieder in die Herzen dringt:
So bittersüß, rauh, aufrecht zum Verlieben
möcht' einmal nur ich schreiben, wie er bluest,
so aus der Seele, wie Joe Cocker singt.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 16.09.2007
Kategorie: Beziehung

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