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Gitterstäbe

SergeD. - Januar 2006

Es war einmal ein Täubchen, jung und fein,
das hatt' zu einem Alten sich verflogen.
Sein Liebreiz machte rasch ihn sich gewogen:
Bald wollt' er nicht mehr ohne Täubchen sein.

Des kluger Blick, des Leib, des Schnäbelein
benahmen ihm den Sinn gleich starken Drogen.
Das Täubchen aber hat sich satt gesogen
an seinen Liedern wie an süßem Wein.

Der Alte freilich wußte, daß auf Dauer
sein junges Täubchen niemals bei ihm blieb',
es keinen Käfig, es zu halten, gäbe.

So lockend waren wie voll leiser Trauer
die Lieder deshalb, die er für es schrieb,
erhoffend, Zeilen würden Gitterstäbe.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 26.04.2006
Kategorie: Sehnsucht

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