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Hexenbesuch

SergeD. - 2004

Neuestens, in Vollmondnächten -
tuschelt meine Nachbarschaft -
geh's am Dachfirst nicht mit rechten
Dingen zu, unzweifelhaft!

So ein weiblich-wildes Wesen
habe dort man dann geseh'n,
hexengleich auf einem Besen
tanzend sich im Mondlicht dreh'n!

Und dazu spring' noch ein Kater
fröhlich um die Hexe her!
Einmal schoß auf den schon Vater
Müller mit dem Luftgewehr!

Doch er habe nicht getroffen,
denn den Kater schütz' ein Bann!
(Nachts ist Müller so besoffen,
daß er gar nicht treffen kann.)

Und man hörte, wie sie lachten,
Hex' und Kater, und zum Schluß
Dinge miteinander machten,
die zu seh'n man beichten muß!

Als ich fragt' erstaunt, in schierer
Unschuld, was sie mein' damit,
da errötete trotz ihrer
achtzig Jahre Fräulein Schmidt.

Koch, bei dem die Putzfrau'n immer
schon nach einmal wieder geh'n,
sagt, das geile Frauenzimmer
auf dem Dach sei jung und schön.

Woher das der olle Spanner
wissen wolle, fragt Frau Specht.
"Nur an Weiber denken kann er!" -
Und trotzdem: Herr Koch hat Recht!

Welch ein Leib! Welch süße Glieder!
Doch ich muß sie unbedingt
dran erinnern, daß sie wieder
neue Katersalbe bringt...





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 26.10.2004
Kategorie: Mystisches & Unheimliches

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