Mit der Sünderin!

Jetzt fanden doch sie, daß er übertreibe!
Mit Pöbel, Pennern hatte er gezecht,
geredet - das war ihnen schon nicht recht:
sie fragten sich, wo da sein Anseh'n bleibe.

Nun aber sprach er gar mit diesem Weibe!
Von dem die ganze Stadt wußt', es sei schlecht!
Das Trost bei ihm zu suchen sich erfrecht!
Das sichtlich voll von Sünde war, beileibe!

"Herr, ist dir nicht bewußt, daß uns du kränkst,
wenn solchen Leuten deine Zeit du schenkst?
Zu uns doch sprich! Wir würden es dir danken!"

Er lächelte: "Ihr eifersücht'gen Kinder!
Euch lieb' ich unterdessen ja nicht minder!
Doch wißt: des Arztes Platz ist bei den Kranken."