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Die Antwort

SergeD. - März 2006

Die Frage ist ganz einfach doch und schlicht!
Zumindest schien es mir am Anfang so.
Drum ging ich zu den Priestern hoffnungsfroh.
Doch deren Antwort klang nach Amt und Pflicht,
unehrlich, und befriedigte mich nicht.

Ich lernte Sprachen, um mich meinem Ziel
zu nähern, und las eifrigst Buch um Buch.
In keinem aber fand ich, was ich such,
nur Klügeleien in geschraubtem Stil:
Papier'nes, wert, daß es zu Staub zerfiel'.

So griff ich denn beherzt zum Wanderstab,
die Weisen aufzusuchen dieser Welt.
Doch jeder, dem die Frage ich gestellt,
schwieg - wenn auch freundlich lächelnd - wie ein Grab,
statt daß er die ersehnte Antwort gab.

Bleibt ewig diese Antwort mir verwehrt,
nach der ich nun mein Leben lang gesucht?
Genug gewandert und genug geflucht!
Enttäuscht und alt bin ich zurückgekehrt,
verwirrter als zuvor anstatt belehrt.

Und heut' sitz, müd' vom langen Lebenslauf,
ich unter einem Mandelbaum und spott:
"He, Mandelbaum, sprich du mir doch von Gott!" -
Und sieh: die Blüten, die er trägt zuhauf,
geh'n all' im Strahl der Abendsonne auf...





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 17.04.2006
Kategorie: Philosophisches & Tiefgründiges

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