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Das Spinett

SergeD. - Juli 2007

Etüden zum "lyrischen Ich"

XIII

Das Spinett



Verwundert stehst du vor mir, dem Spinett
im Renaissance-Saal. Ja, ich bin verstaubt,
der Schönheit meiner Jugend längst beraubt,
ein Stück fürs Raritätenkabinett.

Heut' findet niemand Schnörkel mehr adrett,
auch meinen Klang nicht. Hättest du geglaubt,
daß klingen ich noch könnte überhaupt,
wenn nicht im Traum ich dich gerufen hätt'?

Im Schloß hat seit dem vorigen Jahrhundert
ganz selten nur ein Gast noch übernachtet.
Die Sage schreckt sie, daß ich jeden tief

verzaubre, den um Mitternacht ich rief,
daß fortan er nach meinem Klang verschmachtet,
nachdem er morgens vor mir stand, verwundert.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 23.03.2014
Kategorie: Mystisches & Unheimliches

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