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Vorhang auf für 2007!

SergeD. - Dezember 2006

Und wieder naht ihr schwankenden Gestalten,
dreihundertfünfundsechzig an der Zahl,
drängt in den Hintergrund die Schar der alten,
erobert euch die Bühne triumphal
und wollt ein Jahr lang schalten nun und walten,
wie's euch gefällt, laßt jenen keine Wahl.
Silvester trollt als letzter sich verknittert,
indes froh Neujahrsmorgenluft ihr wittert.


Ihr bringt mit euch die Hoffnung froher Tage,
strahlt vielversprechend, wie das so der Brauch,
damit sogar der Pessimist es wage
mit euch - erkennt schon ziemlich bald er auch:
sie war berechtigt, seine Skepsis, Frage,
was ihr verspracht erst, nichts als Schall und Rauch.
Lieb werdet ihr ihm weniger, doch teuer:
das macht allein schon eure Mehrwertsteuer...


Noch aber tönen Böller und Gesänge,
noch hält der Neujahrsrausch die Menschen blind,
herrscht am Theatereingang ein Gedränge -
wie immer, wenn ein neues Stück beginnt.
Reich füllt das Publikum Parkett und Ränge,
neugierig, hoffend wie ein kleines Kind.
Nichts lernt es von der Wiege bis zur Bahre
dazu; denn es hofft wieder, alle Jahre.


Nur mich ergreift dies längst vertraute Sehnen
nach jenem stillen, ernsten Geisterreich
des einstigen, vielmehr: zeitlosen Schönen,
das dämmert im Theaterfundus bleich:
Erinnerung an früh're Stücke, jenen
modernen Farcen ganz und gar nicht gleich.
Ich träume, ja! Das will ich nicht bestreiten.
Denn was entschwand, wird mir zu Wirklichkeiten...



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Allen LEsern ein wunschgemäßes Jahr 2007!
SergeD.





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 29.12.2006
Kategorie: Feste & Feiertage

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