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Gestrandet

SergeD. - April 2009

Gestrandet

(Landshuter Lokalitäten IV)


Mit jedem Frühling werd' ich wieder Kind
und lauf' zum Fluß, ob ich den altersschwachen,
ins Ufergras emporgezog'nen Nachen,
der dort schon ewig liegt, noch wiederfind'.

Ich glaube, keinem Spielplatz war ich treuer.
Mein stolzes Schiff war seinerzeit der Kahn
und ich bestand im wilden Ozean
als Kapitän zehntausend Abenteuer.

Da ist er! Und schon hör' im Frühlingswind
ich wieder Omas Stimme: "Deine Sachen!
Bleib weg vom Boot! Du wirst dich schmutzig machen!
Wer weiß, ob nicht gar Schlangen drinnen sind!?"

Ja: Schlangen, Kraken, Meeresungeheuer!
Ich sah, was nie zuvor noch Menschen sah'n!
Setzt Segel, rasch! Schon brodelt der Vulkan!
Piratenschiff hart steuerbord? Gebt Feuer!

Der alte Kahn! Wie schnell die Zeit verrinnt!
Wo ist es hin, mein frohes Kinderlachen?
Wohin das Meer, Piraten, Schätze, Drachen? -
Sind sie vielleicht noch da - nur ich bin blind?





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 10.05.2014
Kategorie: Nachdenkliches

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