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Furor dubitans poeticus (Gewöhnliche Dichterkrise)

SergeD. - September 2004

Und dann frag' ich mich aufs neue
nach des Ganzen Sinn und Zweck;
denk' bald: "Perlen vor die Säue...",
bald: "Oh Mann, du schreibst nur Dreck!"

Weh' dann dem beschrieb'nen Blättchen,
das mir in die Finger kommt:
in sein letztes Ruhestättchen,
den Papierkorb, fliegt es prompt!

Gradsowenig gibt es Gnade
für die Stifte ringsumher:
Schert euch in die Schreibtischlade!
Sehen will ich euch nicht mehr!

Auch das Manuskriptzerreißen
hilft in solchem Augenblick.
(Zum Mich-in-den-Hintern-Beißen
fehlt mir leider das Geschick...)

Eine Flasche muß das büßen:
zornig brech' ich ihr den Hals.
Allen Versen Fluch! Den süßen
und den bitt'ren ebenfalls!

Nimmer werde ich mich plagen!
Troll dich, Muse, zum Parnaß!
Fortan werd' ich dir entsagen:
Nie mehr wieder schreib' ich was!

Aber hat mitsamt dem Staube
sich der Sturm zuletzt gelegt,
währt's nicht lang, bis neuer Glaube
keimend sich im Herzen regt:

Wehe dann dem leeren Blättchen,
das mir in die Finger kommt!
Ich verschlepp' es mit ins Bettchen
und beschmier's mit Versen prompt...





Über das Gedicht

Veröffentlicht: 29.06.2007
Kategorie: Humor

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